Trampage.de: Informationen über Frankfurts öffentlichen Nahverkehr

Rubriken-Navigation: Navigation überspringen

trampage.de > Fahrgastinfo > Zugänglichkeit für Mobilitätsbehinderte

Zugänglichkeit für Mobilitätsbehinderte

Piktogramm InformationJeder kann zumindest zeitweise mobilitätsbehindert sein

Mobilitätsbehindert sind alle Menschen, die aufgrund von Einschränkungen ein Verkehrsmittel nur unter Schwierigkeiten oder wenn besondere Anforderungen erfüllt sind nutzen können. Eine solche Einschränkung kann beispielsweise die Schwierigkeit Stufen zu überwinden sein. Diese Einschränkung können sowohl Menschen mit Gehbehinderungen als auch Menschen, die einen Kinderwagen oder schweres Gepäck mitführen haben. Neben Einschränkungen bei der Zugänglichkeit von Haltestellen und Fahrzeugen, können auch Schwierigkeiten bei der Orientierung (z.B. bei Menschen mit verminderten Seh- oder Hörsinn) die Mobilität von Menschen behindern. Die Gruppe der mobilitätsbehinderten Fahrgäste ist daher groß. Jeder kann in die Situation kommen zumindest zeitweise, z.B. als Elternteil mit Kleinkind, als Mensch mit Gepäck, oder nach einer unfall- oder verschleißbedingten Gehbehinderung, mobilitätsbehindert zu sein. Daher ist es wichtig, dass bei öffentlichen Verkehrsmitteln Nutzungsbarrieren für mobilitätsbehinderte Menschen abgebaut werden. Neben den eigentlichen Maßnahmen an den Bauwerken und Fahrzeugen gehört dazu auch die Information über die Nutzungsmöglichkeiten.

Vor 10 Jahren, im Oktober 1998, wurde daher auf der Trampage der erste Versuch unternommen solche Informationen übersichtlich zusammenzustellen. Anlaß war die Messe "Rehab", die damals auf dem Frankfurter Messegelände stattfand und auf der hauptsächlich Hilfsmittel für Körperbehinderte vorgestellt werden. Seitdem ist viel passiert. Immer mehr Bus- und Straßenbahnlinien wurden mit Niederflurfahrzeugen ausgestattet, Bahnsteige wurden umgebaut und die Informationsmöglichkeiten seitens der Verkehrsunternehmen, der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ  und des RMV verbessert. Doch auch die Trampage bleibt weiter am Ball. Neben der Sammlung der Informationsmöglichkeiten bieten wir auf dieser Seite erstmals einen Netzplan für mobilitätsbehinderte Fahrgäste, der detailliertere Informationen über die Einstiegssituation bei der Frankfurter U-Bahn enthält als bisherige Pläne.

Logo U-Bahn Zugänglichkeit U-Bahn

Beim Bau der Frankfurter U-Bahn wurden früher die Belange von mobilitätsbehinderten Menschen aus Kostengründen vernachlässigt. In den letzten Jahren wurde aber viel investiert, um Barrieren abzubauen. So wurden die Bahnsteige zwischen Südbahnhof und Heddernheim angehoben und viele Stationen mit Aufzügen nachgerüstet. Noch immer gibt es aber Tunnelstationen ohne Aufzüge und Stationen mit zu niedrigen Bahnsteigen. Dazu kommen bei den auf den Linien U1-U3 und U6  eingesetzten Altfahrzeugen Griffstangen, die die Einstiegsbreite beschränken. Für Menschen für die die Überwindung von Treppen ein Problem darstellt, ist es daher wichtig zu wissen welche Gegebenheiten sie an den jeweiligen Stationen erwarten. Aus diesem Grund wurde der Trampage-Netzplan um die Informationen zur Zugänglichkeit (Rampe, Rolltreppe, Aufzug) und zum Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Fahrzeugboden erweitert. Der Plan kann durch klicken auf das Bild oder hier als pdf-Datei (180 kB ) heruntergeladen werden. Da derzeit noch einige Stationen umgebaut werden, erfolgt die nächste Aktualisierung des Plans erst im Frühjahr 2009.

Hinweise zum Liniennetzplan für mobilitätsbehinderte Fahrgäste

Um die Informationen über die Zugänglichkeit übersichtlich auf einen Plan darzustellen wurden die Stationen in Kategorien eingeteilt. Die farbliche Füllung der U-Bahnstationen symbolisiert ob der Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und der Fußbodenhöhe des Fahrzeugs groß (rot), mittel (orange) oder gering (grün) ist. Eine grüne Darstellung bedeutet aber nicht, dass die Station alle Forderungen für barrierefreie Stationen (z.B. ein maximaler Höhenunterschied von 6 cm zwischen Bahnsteig und Fahrzeugboden) erfüllt. Die Symbole in den U-Bahnstationen zeigt ob die Station über Rampen, Rolltreppen oder Aufzüge zugänglich ist. Bei Darstellung von Rampen oder Rolltreppen verfügt die Station auch über Treppen. Bei der Darstellung eines Aufzugs kann die Station auch über Rolltreppen verfügen. Die Pfeile bei den Symbolen zeigen an in welcher Richtung die Rampen zu finden sind. Auf gestrichelt dargestellten U-Bahnlinen werden Züge eingesetzt, bei denen die nutzbare Türbreite durch Mittelstangen auf 60 cm beschränkt ist (siehe Wageneinsatz).

Uns ist bewußt dass die Art der Einschränkungen sehr unterschiedlich sein. Ein Höhenunterschied der beim Einstieg mit einem leichten Kinderwagen keine Probleme macht, kann für einen Nutzer eines schweren Elektrorollstuhl ein Hindernis sein. Der Plan stellt daher ein Kompromiss dar, der versucht Übersichtlichkeit mit der Darstellung der wichtigsten Informationen in Einklang zu bringen. Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dem Plan. Auch über konstruktive Verbesserungsvorschläge freuen wir uns. Die Adresse finden Sie im Impressum .

Wageneinsatz bei der U-Bahn (Stand: 15.06.2008)

  • Linie U1: Wagentyp U2h (Einstiegsbreite wegen Mittelstange nur 61 cm, kleine Stufe im Einstiegsbereich), teilweise auch Wagentyp U4 (Einstiegsbreite 130 cm);
  • Linie U2: überwiegend Wagentyp U4 (Einstiegsbreite 130 cm), teilweise auch Wagentyp U2h (Einstiegsbreite wegen Mittelstange nur 61 cm, kleine Stufe im Einstiegsbereich);
  • Linie U3: Wagentyp U2h (Einstiegsbreite wegen Mittelstange nur 61 cm, kleine Stufe im Einstiegsbereich);
  • Linie U4: Wagentyp U3 , U2e (Einstiegsbreite 128 cm an jeweils einer Tür pro Wagen, die mit einem gelben Balken gekennzeichnet ist, an den übrigen Einstiegen wegen Mittelstange 61 cm)
  • Linie U5: Wagentyp Ptb (Einstiegsbreite Einzeltür an den Wagenenden 62,5 cm, an den Doppeltüren wegen Mittelstange nur 59 cm),
    ACHTUNG: Zwischen Musterschule und Preungesheim erfolgt der Einstieg von der Straße bzw. niedrigen Bahnsteigen über Klapptrittstufen, womit dieser Abschnitt je nach Einschränkung für viele Mobilitätsbehinderte nicht nutzbar ist;
  • Linie U6: Wagentyp Ptb (Einstiegsbreite Einzeltür an den Wagenenden 62,5 cm, an den Doppeltüren wegen Mittelstange nur 59 cm);
  • Linie U7: Wagentyp U2e (Einstiegsbreite 128 cm an jeweils einer Tür pro Wagen, die mit einem gelben Balken gekennzeichnet ist, an den übrigen Einstiegen wegen Mittelstange 61 cm) teilweise auch Wagentyp Ptb (Einstiegsbreite Einzeltür an den Wagenenden 62,5 cm, an den Doppeltüren wegen Mittelstange nur 59 cm);

Piktrogramm StraßenbahnZugänglichkeit Straßenbahn

Seit dem 1. April 2007 werden auf allen Straßenbahnlinien ausschließlich Niederflurwagen (Typ R mit ausfahrbarer Rampe an der in Fahrtrichtung zweiten Tür und Typ S mit manueller Klapprampe an der 1. Fahrgasttür) eingesetzt. Bei Haltestellen, die noch nicht auf die Fußbodenhöhe der Fahrzeuge angehoben wurden oder bei denen direkt von der Straße aus eingestiegen wird, entsteht aber noch eine Stufe. 

Hinweise zum Liniennetzplan für mobilitätsbehinderte Fahrgäste 

Im Trampage-Liniennetzplan für mobilitätsbehinderte Fahrgäste (siehe oben unter U-Bahn) wurden die Haltestellen in drei Gruppen eingeteilt: grün (barrierefrei ausgebaut, analog Rollstuhlfahrer-Piktogramm im Liniennetzplan der traffiQ), gelb (Einstieg von nicht barrierefrei ausgebauten Bahnsteig, analog Rollstuhlfahrer-mit-Hilfe-Piktogramm im Liniennetzplan der traffiQ) und orange (Einstieg ohne Bahnsteig). Diese Farbeinteilung wurde gewählt, weil je nach Einschränkung auch bei der Kategorie orange ein Einstieg (z.B. mit Kinderwagen) relativ problemlos möglich ist. Aufgrund der Fülle der Straßenbahnhaltestellen erfolgte die Einteilung gemäß der Informationen des traffiQ-Liniennetzplans (siehe unter "Links" am Seitenende). Sollten Ihnen im Trampage-Liniennetzplan Fehler auffallen, freuen wir uns auch hier über Ihre Nachricht.

Piktogramm BusZugänglichkeit Busverkehr

Auf allen Frankfurter Stadtbuslinien werden Niederflurbusse eingesetzt. An der mit einem gelben Balken gekennzeichneten Tür in Wagenmitte haben die Busse eine manuell zu bedienende Klapprampe. Mit der "Kinderwagen" oder "Rollstuhltaste" kann die automatische Schließung der Tür verhindert werden. Die Einstiegssituation hängt beim Bus neben der Bussteighöhe sehr davon ab, wie der Busfahrer die Haltestelle anfährt. Die Ausbildung des Fahrpersonal spielt daher gerade im Busverkehr für die Barrierefreiheit eine wichtige Rolle. Die mäßigen Bezahlung, unter der es immer schwieriger wird Personal zu finden und die zum Wechsel gute Fahrer in besserbezahlte Jobs führt, steht leider im Widerspruch zu den Anforderungen die an Busfahrer gestellt werden. Desweiteren besteht noch bei vielen Haltestellen Ausbaubedarf. So weisen sogar wichtige Busknotenpunkte, wie z.B. das Nordwestzentrum, zu niedrige Bussteige auf.

Auch auf den regionalen Buslinien im Raum Frankfurt werden Niederflurbusse eingesetzt. Lediglich bei Verstärkerfahrten, die hauptsächlich von Schülern genutzt werden, werden gelegentlich auch Hochflurbusse eingesetzt. Hinweise zum Einsatz von Niederflurbussen finden sie in den RMV-Fahrplanbüchern. Dort sind auch die Telefonnummern der jeweiligen Busunternehmen aufgeführt.

Das Busnetz wurde im Plan für mobilitätsbehinderte Fahrgäste aus Platzgründen und der Datenfülle nicht eingezeichnet.

Logo S-BahnPiktogramm EisenbahnZugänglichkeit S-Bahn und Regionalbahn

Eine Zugänglichkeit der S-Bahn mit nur geringen Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Wagenboden ist nur an den Bahnsteigen gewährleistet, an denen ausschließlich S-Bahnen vorbeifahren. An den anderen Stationen sind die Bahnsteige wegen Mischbetrieb mit Güterzügen niedriger. Zudem kann es an Stationen, die in Kurven liegen zu größeren Spaltbildungen zwischen Bahnsteig und Fahrzeug kommen. Aus diesem Grund wurde das S-Bahnnetz im Trampage-Plan für mobilitätsbehinderte Fahrgäste ohne besondere Angaben dargestellt. Genauere Informationen zu Fahrzeugen und Stationen finden Sie beim Rhein-Main-Verkehrsverbund.

Piktogramm InformationWeiterer Verbesserungsbedarf

In den letzten Jahrzehnten wurde die Benutzbarkeit des Öffentlichen Nahverkehrs für Mobilitätsbehinderte deutlich verbessert. Dabei wurde der Fokus auf Menschen mit Gehbehinderungen gelegt. Trotzdem besteht auch hier noch Nachholbedarf bis Strecken durchgängig für Rollstuhlfahrer zugänglich sind. Vorraussetzung dafür ist, das bestehende  Aufzüge und Rolltreppen auch funktionieren. Menschen im Rollstuhl, mit Kinderwagen oder Rad nutzt es wenig, wenn Aufzüge wochenlang oder gar jahrelang (wie am Hauptbahnhof) defekt sind. Fortschritte sind durch neuartige Informationsmöglichkeiten über barrierefreie Reiseverbindungen per Internet oder mobile Endgeräte (Handys) zu erwarten, die beim RMV im Rahmen eines Modellprojekts gerade erprobt werden.
Nicht vernachlässigt dürfen beim Thema Mobilitätsbehinderung aber die Interessen von Menschen mit eingeschränkten Seh- oder Hörvermögen. So wurden erst nach der jahrelangen Forderung durch den Fahrgastbeirats für die Fahrzeugausstattung kontrastreiche Farben verwendet. Gleichzeitig gab es aber Verschlechterungen bei der Lesbarkeit von Haltestellenschildern und Zuganzeigern. So erhielten die neuen U-Bahnstationen an der Eschersheimer Landstraße kleinere Haltestellenschilder, die Nachts praktisch unbeleuchtet sind. Auch die neuen Zuganzeiger der S-Bahn weisen teilweise so kleine Schrifttypen auf, das schon ein normalsichtiger Mensch genau hinschauen muss, um das "Kleingedruckte" zu lesen. Selbst die RMV-Tochtergesellschaft Fahma beschaffte für die Odenwaldbahn Triebwagen, die nur eine kleine LED-Zugzielanzeige haben. Zu den Sichteinschränkungen kommt noch die Zunahme von Bussen und Straßenbahnen mit Werbefolien auf den Fenstern. Gut lesbare Stationsschilder und freie Sicht auf die Umgebung nützen allen Fahrgästen. Sinnvoll wäre auch eine automatische Aussenansage der Liniennummer und des Ziels bei Straßenbahnen und U-Bahnen, wie sie bei der Kasseler Straßenbahn praktiziert wird.


Piktogramm InformationLinks

Informationen für Mobilitätsbehinderte Menschen von Verkehrsbetrieben, Nahverkehrsgesellschaften und Verkehrsverbund 

  • Lokale Nahverkehrsgesellschaft traffiQ (mit Downloadmöglichkeit Informationsbroschüre für mobilitätsbehinderte Fahrgäste, Liniennetzplan, Plänen der Fahrzeuge und Haltestellenverzeichnissen für U-Bahn und Straßenbahn);
  • Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) (mit Bahnhofsplänen, Plänen der Eisenbahnfahrzeuge und Hinweisen zu Tarifbestimmungen für Menschen mit Behindertenausweis);

Weitere Informationen für Menschen mit Handicap in Frankfurt

  • Wheelmap - Rollstuhlgerechte Orte finden

Informationen für Fachinteressierte