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Typ M

Sechsachsiger Gelenktriebwagen in rot-weisser-Lackierung, vorbereitet für eine Ganzreklame für Möbel Walther
Nicht im Versuchsanstrich in den Frankfurter Stadtfarben sondern vorbereitet für eine Ganzwerbung eines Möbelhauses präsentiert sich M-Wagen 619 im April 1989 am Zoo (Foto: S.Kyrieleis). Die vordere Einzeltür weist ihn als ehemaligen tunnelgängigen Mt-Wagen aus.

Beschreibung

Im Jahr 1956 lieferte Düwag die ersten sechsachsigen Gelenkwagen an die Rheinische Bahngesellschaft AG in Düsseldorf. Im Jahr 1958 wurde Wagen 2412 aus Düsseldorf in den Straßenbahnnetzen von Frankfurt und Offenbach getestet und kam auch im Fahrgastbetrieb zum Einsatz. Es war das bisher letzte Mal das ein Wagen einer anderen Straßenbahngesellschaft in Frankfurt zu Gast war. Da sich der Wagen bewährte, beschaffte man zunächst 30 Wagen dieses Typs und übernahm auch die in Düsseldorf verwendete Wagenbreite von 2,35 m. Zwischen 1959 und 1960 wurden die Wagen 601 bis 630 nach Frankfurt geliefert. 1961 wurde im Zusammenhang mit dem Beschluss zum Bau einer Unterpflaster-Straßenbahn überlegt, wie in Köln mit der Wagenbreite auf 2,50 m hoch zu gehen. Eine Testfahrt mit einem mit Markierungsvorrichtung versehenen M-Wagen ergab aber, dass in zahlreichen Kurven Begegnungsverbote hätten erlassen werden müssen. Daher blieb es bei der 1963 folgenden Lieferung von weiteren 15 Wagen bei der ursprünglichen Breite. Passend zu dem M-Triebwagen wurden 1959 vierachsige m-Beiwagen beschafft, die etwas kürzer als die l-Beiwagen waren. Von der vorderen Doppeltür wurde später eine Tür verschlossen, um mehr Platz für Einbauten im Fahrerraum zu bekommen und den Fahrer besser vor Kälte zu schützen. Die M-Wagen wurden alle mit Doppelscheinwerfern geliefert. Zunächst waren aber nur die Wagen 631 bis 636 als Untertyp Mv für den Einsatz auf den Taunusstrecken zugelassen. 1967 kurz vor der Eröffnung des ersten U-Bahntunnels wurden die Wagen 618 bis 645 zu tunnelgängigen Triebwagen (Typ Mt) mit entsprechenden Beiwagen (mt) umgebaut. Der Umbau umfasste das Entfernen und Verblechen der in der Wagenverjüngung liegenden vorderen und hinteren Tür sowie eine einseitige Wagenverbreiterung ("Blumenkasten" genannt), die den Spalt zum für 2,65m breite Stadtbahnwagen konzipierten U-Bahnbahnsteig überbrücken sollte (ähnlich wie heute beim Typ Ptb). Außerdem wurden Klappstufen eingebaut, die sich an niedrigen Straßenbahnstation herunterklappen ließen. Als 1978 man den Fahrzeugeinsatz auf der Strecke nach Oberursel, die wegen der Einführung der S-Bahn von der Linie A3 in U3 umbenannt wurde, auf Stadtbahnwagen des Typs U2 umstelle, kamen die Mt-Wagen wieder auf den normalen Straßenbahnlinien zum Einsatz. Die Verbreiterungswülste entfielen wieder. Die Wagen waren aber an den zugebauten Türen zu erkennen. Mit der Freisetzung von auf der Linie U6 eingesetzten Pt-Wagen durch umgebaute Wagen des Typs U2 konnten der Typ M bis zum September 1998 ersetzt werden. Einige der abgestellten Wagen kamen in die polnische Stadt Poznań. Einen Wagen erhielt die Frankfurter Berufsfeuerwehr als Übungsobjekt. Wagen 102 (ex 602) wurde für Sonderfahrten bei der VGF erhalten. Er ist noch im mit den P-Wagen 1972 eingeführten Lackierungsschema orange/hellefenbein/grau gehalten und darf diese Farben hoffentlich behalten.

Technische Daten

Bauart: GT 6 Einrichtungsfahrzeug
Achsfolge: B'2'B'
Spurweite: 1.435 mm
Drehgestelle: Vorne und hinten Triebdrehgestelle, in der Mitte Laufdrehgestell
Raddurchmesser: k.A.
Motorleistung: 2x150 PS
Höchstgeschwindigkeit: k.A.
Wagenlänge über Blech: 19.095 mm
Wagenbreite: 2.350 mm
Wagenhöhe über Dachblech: ca. 3.260 mm (berechnet aus Maßzeichnung)
Fußbodenhöhe: 890 mm  
Leergewicht: ca. 20.400 kg
Adhäsionsgewicht: k.A.
Platzangebot: 35 Sitzplätze und 43 Stehplätze 
kleinster Kurvenradius: k.A.
(Quelle: MICHELKE, Horst; JEANMAIRE Claude (1972): hundert Jahre Frankfurter Strassenbahnen 1872-1899-1972)