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Typ Pt

Am 20.09.2006 ist Pt-Wagen 685 auf der Linie 12 unterwegs, hier am Willy-Brandt-Platz (Foto: S.Kyrieleis)
Am 20.09.2006 ist Pt-Wagen 685 auf der Linie 12 unterwegs, hier am Willy-Brandt-Platz (Foto: S.Kyrieleis)

Beschreibung

Der Wagentyp P wurde sowohl für den Einsatz im Vorlaufbetrieb auf Stadtbahnstrecken, die über Rampen an das Straßenbahnnetz angeschlossen werden, als auch für den Straßenbahnbetrieb konzipiert. Somit konnten die Fahrzeuge nach Eröffnung von Stadtbahnstrecken und gleichzeitiger Stilllegung von Straßenbahnstrecken weiterbenutzt werden. Die ersten 30 Fahrzeuge wurden daher ab 1972 bereits mit Klapptrittstufen für den wahlweisen Einsatz mit Hochbahnsteigen oder im Straßenbahnnetz von Düwag (Wagenbau) und Siemens (elektrischer Teil) geliefert. Zur Unterscheidung mit den restlichen 37 Wagen der ersten Serie, die ohne Klapptrittstufen und mit langen Türen geliefert wurden, erhielten die tunnelgängigen Wagen die Bezeichnung Pt. 1977 und 1978 wurde dann eine zweite Serie geliefert, so dass 100 Wagen dieses Typs vorhanden waren (651-750). Die P-Wagen ohne Klapptrittstufen wurden 1977 bzw. vor der Eröffnung der U-Bahnstrecken U6, U7 im Jahr 1986 mit solchen ausgestattet. Daher kamen später im Straßenbahnbetrieb auch nur noch Pt-Wagen zum Einsatz. Mit den Pt-Wagen hielt auch eine neue Farbgebung im Frankfurter Nahverkehr Einzug: reinorange/hellelfenbein/beigegrau. Es wird behauptet, dass diese Farbgebung durch die Lackierung des S-Bahntriebwagen ET 420 inspiriert war. Gleichzeitig sollte der Mischeinsatz auf Stadtbahn- und Straßenbahnstrecken auch farblich betont werden. Wie beim türkis, das anfangs nur für Niederflurfahrzeuge verwendet werden sollte, wurde das orange/hellelfenbein/beigegrau in den 1970er und 80er Jahren zur Standardfarbe der Fahrzeuge der Stadtwerke Frankfurt. Im Gegensatz zu den anderen Wagentypen erhielten die Pt-Wagen im Straßenbahnbetrieb bis auf ganz wenige Ausnahmen keine Ganzwerbung. 2007 wurden mit Auslieferung der kompletten Serie des Typs S die letzten Pt-Wagen abgestellt. 17 Wagen (darunter 2 als Ersatzteilspender) wurden 2009 an die türkische Stadt Gaziantep verkauft (s.u.). In Frankfurt dient Wagen 2050 (ex 664) als Fahrschulwagen. Wagen 190 (ex 690) war zunächst in den Bestand der betriebsfähigen Museumswagen aufgenommen worden, folgte aber dann doch nach Gaziantep. In der zum Typ Ptb umgebauten Variante mit Verbreiterungen an den Einstiegen sind die P-Wagen heute noch auf den Linien U5 und U6 im Einsatz. Zudem wurden im April 2013 drei Ptb-Wagen (728, 738 und 748) zu Pt-Wagen rückgebaut und kommen wegen Wagenmangels auch wieder im Linienverkehr zum Einsatz.  

Technische Daten

Bauart: 8-achsiger Stadtbahnwagen für Zweirichtungsverkehr mit Schaltwerkssteuerung und Elektronik
Achsfolge: B'2'2'B (4 Triebachsen und 2 ungebremste Laufachsen)
Spurweite: 1.435 mm
Drehgestelle: Monomotor-Drehgestelle mit DÜWAG-Achsantrieb, Gummirollenfederung und Megi-Achsfederung
Raddurchmesser: 670 mm
Motorleistung: 2x120 kW=240 kW/60 min. bei 600V=
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Wagenlänge über Kupplung: 28.720 mm
Wagenbreite: 2.350 mm
Wagenhöhe über Dachblech: 3.260 mm
Fußbodenhöhe: 960 mm
Trittstufenhöhe: 400/294/266 mm mit Klapptrittstufe für Hoch- und Niedrigbahnsteige
Leergewicht: ca. 34.500 kg
Adhäsionsgewicht: ca. 61% leer, ca. 58% besetzt
Platzangebot: 62 Sitzplätze und 108 Stehplätze bei 0,25 qm/Person
kleinster Kurvenradius: 18 m (im Fahrbetrieb)
(Quelle: DÜWAG-Werksprospekt)

 

Neues Einsatzgebiet in der türkischen Stadt Gaziantep

Modernisierter Pt-Wagen ausgestellt unter einem Zelt in Gaziantep
17 Pt-Wagen wurden 2009 in die türkische Stadt Gaziantep verkauft. Für ihren Einsatz auf einem neuen Stadtbahnsystem, welches im Laufe des Jahres 2010 eröffnet werden soll, werden 15 Wagen modernisiert. Der erste Wagen mit neuer Front wurde im Februar 2010 an die Stadt Gaziantep übergeben und wird dort ausgestellt (Foto: M. Fatih Kiliç)

 

 

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