trampage.de > Straßenbahn > Typ L
Mit dem Typ L begann in Frankfurt das Zeitalter der Großraumwagen auf Drehgestellen. 1955 wurden 2 Prototypzüge bestehend aus jeweils einen vierachsigen Triebwagen und Beiwagen (wobei die Beiwagen als Typenbezeichnung den Kleinbuchstaben "l" tragen) geliefert. Von den Serienfahrzeugen unterschieden sich die Züge 201/1201 und 202/1202 (Tw/Bw) durch eine andere Fenstereinteilung mit 4 schmaleren Fenstern statt 3 Fenstern zwischen den Türen. Über den Verbleib der Wagen 201/1201 lesen Sie bei Manfred Sandtner. Zwischen 1955 und 1957 wurde dann 40 weitere Züge von Düwag geliefert. Die L-Wagen hatten anfangs einen fest installierten Schaffnerplatz an der hinteren Tür. Die mittlere und vordere Tür diente nur zum Ausstieg. Später konnte an der vorderen Tür mit Sichtkarten eingestiegen werden. Mit Abschaffung der Schaffner wurden dann die hintere und mittlere Tür mit Türdruckern versehen. Für den Einsatz auf den Vorortlinien nach Oberursel und Bad Homburg wurden ein Teil der L-Wagen mit Doppelscheinwerfern und anderen Radreifen versehen (Unterbauart Lv). Nach der Eröffnung der U-Bahn wurden die Lv-Wagen wieder auf innerstädtischen Linien genutzt. Ihre Leistung übernahmen verbreiterte Züge des Typs M mit passenden Beiwagen. Mehr als 40 Jahre haben die L-Wagen das Frankfurter Stadtbild bereichert. Erwartete man ihre Ausmusterung mit der Umsetzung der "Schienenfreien Innenstadt" im Jahr 1986 dauerte es 10 Jahre länger bis die robusten zigarrenförmigen Großraumwagen aus Frankfurt verschwanden. Ein Teil der Wagen versah danach noch einige Jahre Dienst in Bukarest. In Frankfurt wurde die Garnitur 236/1219 im Verkehrsmuseum und 124 (ex 224)/1242 für Sonderfahrten erhalten.
Bauart: 4x Einrichtungsfahrzeug
Achsfolge: B'B'
Spurweite: 1.435 mm
Drehgestelle: Vorne und hinten Triebdrehgestelle
Raddurchmesser: k.A.
Motorleistung: 2x136 PS
Höchstgeschwindigkeit: k.A.
Wagenlänge über Blech: 14.100 mm
Wagenbreite: 2.200 mm
Wagenhöhe über Dachblech: ca. 3.260 mm
Fußbodenhöhe: 890 mm
Leergewicht: ca. 15.500 kg
Adhäsionsgewicht: k.A.
Platzangebot: 23-33 Sitzplätze und 76-96 Stehplätze
kleinster Kurvenradius: k.A.
(Quelle: MICHELKE, Horst; JEANMAIRE Claude (1972): hundert Jahre Frankfurter Strassenbahnen 1872-1899-1972)
© Stephan Kyrieleis Kontakt, Impressum Info: Barrierefreies Webdesign